Wir kochen. Wir sind nach 2013,14,15 und nun 2016 bereits im vierten Jahr im Kampf gegen CETA, TTIP und TISA. Wir haben es satt, gegen immer 4 neue Buchstaben anzukämpfen, die für eine weitere Ermächtigung des Marktes arbeiten. Auch wenn 320.000 Menschen gleichzeitig in 7 Großstädten gegen CETA und TTIP demonstrieren, über 30 Organisationen sich zur Organisation zusammenschließen, kann dies die deutsche Medienlandschaft nicht beeindrucken, über eine minimalistische Berichterstattung hinaus zu gehen. Der auf Wohlwollen für die Wirtschaft getrimmte deutsche Journalismus liefert eine ungenügende Arbeit ab. Den spärlich wiedergegebenen Argumenten gegen die Abkommen aus Reden, von Plakaten und Schriften folgt immer der Nachklapp mit der Lüge vom Wachstum und dessen vermeintlichen spürbaren Segen für die Bürger. Nach großen Protesten wie am 17.9. oder 10. Oktober letztes Jahr werden wir von vorgeblich seriösen Zeitungen wie dumme Schuljungen ermahnt, den Verheißungen und faulen Kompromissen zu folgen oder werden gar in die rechte Ecke gestellt. Unsere guten Begründungen gegen diese Abkommen werden als Befürchtungen klein geredet.Beim Bundesverfassungsgericht wurden 2 Klagen gegen CETA mit insgesamt 193.000 Vollmachten eingereicht, 3,2 Millionen EU-Bürger haben bei der selbstorganisierten Bürgerinitiative gegen TTIP & CETA unterschrieben, 150.000 Antworten auf das Konsultationsverfahren zu den Schiedsgerichten in TTIP bremsten 2014 die Verhandlungen aus, die TTIP-Leaks im Mai 2016 öffneten Abgründe und bewiesen, dass die Beschwichtigungen von Merkel, Malström, Gabriel & Co haltlos sind, Städte und Unternehmen stellen sich gegen CETA & TTIP, im ganzen Land gibt es große und kleine Demos und Aktionen und doch werden wir von den wirtschaftsextremistischen Parteien CDU und SPD übergangen. Herr Gabriel beleidigt mit einem Parteikonvent die Demokratie, wenn 200 Delegierte an der Spitze der Parteikarriere für die Mitglieder der SPD für ein das Leben bestimmende Abkommen stimmen dürfen. Sie sind auf einen SPD-typischen Kompromiss eingegangen, der einlullt, aber nicht halten kann was er verspricht. Denn den Konzernen bleiben über die Maßen große Einwirkungsmöglichkeiten auf das Parlament und ein vorläufiges Inkrafttreten von CETA wird ohne Nachbesserungen zum Schutz vor zu viel Liberalisierung und Deregulierung vom Stapel rollen.Seit einem Jahr schießen sich Medien und die Gesellschaft auf Merkels Satz „Wir schaffen das“ ein. Dabei muss das wirklich schlimme Credo Merkels der „marktkonformen Demokratie“ in das Zentrum der Kritik rücken. Die Abkommen CETA und TTIP werden für eine weitere Ermächtigung des Marktes sorgen.Wir wollen aber eine andere Wirtschaft, die sich ökologischen und sozialen Werten unterordnet und auch nicht nach öffentlichen Gemeingütern greift. Denn die Megamaschine mit ökonomischer Ausbeutung von Mensch, Natur und Kulturlandschaft, deren staatlicher Sicherung und ideologischer Rechtfertigung ist am Ende angekommen. Unterstützt die Petion von Mathias Böhringer.
https://weact.campact.de/petitions/heisser-oktober-gegen-ceta
We act campact Matthias Böhringer